Grünbrücke in Wierden, Niederlande
© Frans Lemmens/Alam
Wer benutzt diese Brücke?. Grünbrücke, Wierden, Niederlande
Es sind nicht nur Hühner, die die Straße überqueren. Wildtiere, vom Frosch bis zum Elch, müssen mit dem Tod würfeln, wenn sie die Tausenden von Autobahnen überqueren müssen, die der Mensch durch den Lebensraum von Wildtieren angelegt hat. Leider fallen die Würfel für Millionen von Tieren jedes Jahr ungünstig, und viele Zusammenstöße mit Fahrzeugen führen sowohl für sie als auch für die Fahrer, die sie anfahren, zum Tod.
Zum Glück bauen viele Länder jetzt Wildquerungshilfen, die auch Grünbrücken, Wildbrücken oder Ökodukte genannt werden. In den Niederlanden heißen diese Bauwerke – wie diese Brücke in der Nähe der Gemeinde Wierden – „Natuurbruggen“ und in Frankreich tragen sie die Bezeichnung „Écoponts“. Es handelt sich dabei entweder um Über- oder Unterführungen, und sie sind ein teures Unterfangen. Sind sie ihren Preis wert? Nun, die Verantwortlichen im Banff-Nationalpark in Alberta, Kanada, sagen kategorisch ja. Im Laufe von 20 Jahren wurden 44 Brücken und Unterführungen gebaut, damit Wildtiere den Trans-Canada Highway, der den Park teilt, überqueren können; die Verkehrsunfälle mit Wildtieren gingen um 80 Prozent zurück.
In Frankreich wurde die erste Grünbrücke im Jahr 1960 errichtet, und die private Autobahngesellschaft AFRR baut dort auch heute noch aufwendige und sichere Übergänge. Als führend auf diesem Gebiet gelten aber die Niederlande, wo zahlreiche Überquerungen angelegt wurden, und es kommen stetig mehr hinzu. Die Niederländer haben sogar die Ehre, den längsten Tierübergang der Welt gebaut zu haben – die „Natuurbrug Zanderij Crailoo“ ist eine Überführung, die 800 Meter lang und 55 Meter breit ist. Jetzt können Hühner und alle ihre vierbeinigen Freunde die Straße jederzeit sicher und unbeschadet überqueren.