Fossil eines Ichthyosauriers aus der Jurazeit, Dinosaurland Fossil Museum, Lyme Regis, Grafschaft Dorset, England
© Christopher Jones/Alamy Stock Phot
Ein junges Mädchen und eine uralte Entdeckung
Als die zwölfjährige Mary Anning im Jahr 1811 das komplette Skelett einer fischartigen Kreatur in der Nähe ihres Zuhauses an Englands Südküste freilegte, stand die Idee des Aussterbens in der Wissenschaft noch auf wackligen Beinen. Fossilien waren nichts Neues – schließlich stirbt irgendwann alles und hinterlässt Überreste. Aber konnte eine ganze Art einfach so aussterben? Gab es noch weitere dieser fünf Meter großen Meeresmonster, versteckt in den Tiefen des Ärmelkanals?
Die Tatsache, dass Ichthyosaurier wie dieser hier vor rund 90 Millionen Jahren ausstarben, scheint heute offensichtlich. Doch, obwohl solch eindeutige Antworten zu Lebzeiten von Mary Anning bloße Vermutungen waren, blieb sie der frühen Paläontologie treu. Ihre zahlreichen Fossilienfunde fachten sowohl das öffentliche Interesse als auch die wissenschaftliche Forschung an.
Mary Anning gelang im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sogar die Entdeckung zweier weiterer Arten: Plesiosaurier und Pterodactyl. Obwohl sie bereits im jungen Alter von 47 Jahren verstarb, und ihr die Anerkennung als Frau in der Viktorianischen Gesellschaft größtenteils versagt blieb, wirkt ihr Einfluss auf die Wissenschaft der Paläontologie bis heute nach. Ähnlich dem Einfluss der Fossilien, von denen sie ihr ganzes Leben lang fasziniert war.