Ein gut getarnter Tiger in hohem Gras, Assam, Indien
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Versteckspiel bei klarer Sicht
Heute sind wir in Assam, dem größten indischen Bundesstaat, um den Internationalen Tag des Tigers zu feiern. Der Aktionstag wurde 2010 auf einem Treffen im russischen Sankt Petersburg ins Leben gerufen, um auf die Notlage der Raubkatzen aufmerksam zu machen und Schutzmaßnahmen für die Tiere in die Wege zu leiten. Tiger lebten einst in weiten Teilen Asiens, im östlichen Russland und auf verschiedenen Inseln im Indischen Ozean. In den vergangenen beiden Jahrhunderten sorgten die Bejagung und die zunehmende Bedrohung ihrer Lebensräume für einen massiven Rückgang des Bestands um mehr als 90 Prozent. Einer Schätzung des World Wildlife Fund zufolge gibt es nur noch 4.000 wildlebende Exemplare.
Die Zahl hat sich in den vergangenen Jahren stabilisiert, doch der Status dieser als Einzelgänger lebenden Tiere gilt weiterhin als ernsthaft gefährdet. Die meisten wildlebenden Tiger findet man heutzutage in Indien. Dort hatten die großen Raubkatzen schon immer eine bedeutende kulturelle Rolle inne. Vielleicht hat die indische Regierung deshalb über 50 Tiger-Reservate im ganzen Land eingerichtet, viele weitere sollen folgen. Trotz der Anstrengungen bleiben die Tiger auch weiterhin einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt. So gibt es beispielsweise einen Anstieg der Wilderei, oftmals angefeuert durch den illegalen Handel mit bestimmten Körperteilen der Tiere, die für die Herstellung traditioneller Arzneimittel verwendet werden.