Überreste der Mulberry-Häfen von der Landung der Alliierten (D-Day) bei Arromanches les Bains, Normandie, Frankreich
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An diesem Strand wurde Geschichte geschrieben
Im Licht der untergehenden Sonne erwecken die Gebilde an diesem Strand in der französischen Normandie den Eindruck, als handele es sich um Lastkähne oder Boote. Tatsächlich sind es die Überreste der Mulberry-Häfen, künstlicher Hafenanlagen, die von den alliierten Streitkräften während des Zweiten Weltkriegs errichtet wurden. Ihre Geschichte beginnt heute vor 77 Jahren, am D-Day, als die erste Welle der alliierten Truppen an den Stränden der Normandie an Land ging, um der deutschen Besatzung Frankreichs ein Ende zu bereiten. Nachdem es den Alliierten gelungen war, die Brückenköpfe an der Küste zu halten, wurden die Mulberry-Häfen installiert. In der Folgezeit konnten Tausende von Soldaten und Fahrzeugen sowie Millionen Tonnen Material an Land gebracht werden, die für einen Sieg über die deutschen Besatzer erforderlich waren.
Insgesamt wurden zwei Mulberry-Häfen für den D-Day gebaut. Mulberry A entstand am Landungsabschnitt Omaha Beach, um die US-Truppen zu unterstützen. Mulberry B wurde an dieser Stelle errichtet, am Landungsabschnitt Gold Beach bei Arromanches. Er diente der Versorgung der britischen und kanadischen Invasionstruppen. Während Mulberry A nur wenige Tage nach seiner Inbetriebnahme durch einen Sturm völlig zerstört wurde, blieb Mulberry B über zehn Monate hinweg einsatzbereit und sicherte dadurch die maßgebliche Infrastruktur für den Erfolg der alliierten Operation. Diese innovative Meisterleistung in Sachen Militärtechnik ermöglichte die größte seegestützte Invasion der Weltgeschichte und legte wiederum den Grundstein für den Sieg der Alliierten an der Westfront.