Rentiere durchschwimmen auf ihrer Herbstwanderung den Kobuk River in Alaska, USA
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Rentier-Schwimmkurs
Jeden Herbst schließen sich bis zu 250.000 Rentiere zu einer riesigen Herde zusammen, um zu einer epischen Wanderung durch den Nordwesten Alaskas anzutreten. Die Tiere ziehen von ihren Sommer-Weidegebieten im Hochland am Utukok River südwärts in ihre Winterquartiere auf der Seward-Halbinsel.
In dieser Zeit bringen Forscher tragbare Sender an einigen Herdentieren an, um deren Standort und Gesundheitszustand nachzuverfolgen, und um Informationen zu sammeln, die beim Erhalt der Spezies helfen können. Im Frühjahr setzen die Rentiere die Reise in entgegengesetzter Richtung fort und legen dabei pro Jahr eine Gesamtstrecke von bis zu 3.200 Kilometern zurück.
Einer der besten Orte für die Beobachtung der Herde liegt an dieser Stelle, wo die große Masse von Tieren einen Fluss überquert. Es handelt sich um den Kobuk River bei Onion Portage. Der Ort hat seinen Namen von einem Inuit-Wort, das so viel wie „Wild Onions“ („Wilde Zwiebeln“) bedeutet, die hier wachsen. Doch die Inuit kommen nicht wegen der Zwiebeln hierher. Seit Jahrtausenden zieht die Rentier-Wanderung die Eingeborenen an, die auf das Fleisch der Tiere angewiesen sind. Eine Tradition, die sich bis zum heutigen Tag erhalten hat.