Ein Seestern (Pisaster ochraceus) auf einem Seetangwedel vor der Küste von Kalifornien
© Ralph Pace/Minden Picture
Fünf Arme und jede Menge Saugnäpfe
Dieser Seestern genießt auf dem Wedel eines Seetangs die Abwechslung von seiner gewöhnlichen, gezeitenbeeinflussten und rauen Lebensumgebung. Passagier und Träger auf dem vor der kalifornischen Küste aufgenommenen Foto spielen in ihren jeweiligen Ökosystemen eine bedeutende Rolle.
Unterwasser-Tangwälder (auch Kelpwälder genannt) schaffen einen Lebensraum für zahlreiche Meereslebewesen. Die oft breiten, blattartigen Wedel werden durch gasgefüllte Schwimmkörper in den Blattorganen nahe der Wasseroberfläche gehalten und lassen den Tang sanft in der Meeresströmung schweben. Tang dient vielen Organismen auch als Nahrungsquelle – und das schließt uns Menschen ein: Aus Meeresalgen gewonnenes Algin wird oft als Zusatz für Eiscreme verwendet, um zu verhindern, dass diese kristallisiert.
Trotz des unscheinbaren Aussehens ist unser kleiner Gaststar – ein Seestern namens Pisaster ochraceus – ein gnadenloser Killer. Die Seesternart verfügt über die seltene Fähigkeit, Muscheln gerade so weit zu öffnen, um ein magenähnliches Organ einzuführen und die Weichtiere in ihrer Schale zu verdauen. Ein schauriges, aber notwendiges Vorgehen, da eine Studie nachwies, dass sich Muschel-Populationen in Gebieten invasiv vermehren, wenn dort nur wenige Pisaster ochraceus entnommen werden. Die Seesternart gilt als Hauptfeind der kalifornischen Miesmuschel und als Schlüsselart im dortigen Ökosystem.