Nahaufnahme eines Libellenflügels
© Azwar Thaufeeq/500px/Getty Image
Ankunft der Weltenbummler. Ankunft der Weltenbummler
Ab Mitte Oktober ist auf den Malediven ein jährlich auftretendes Naturschauspiel zu beobachten. Nach der längsten Insektenmigration der Welt kehren Millionen Libellen zurück auf den Archipel im Indischen Ozean. Die Tiere legen dabei hunderte von Kilometern über das offene Meer zurück. Bis vor etwa 20 Jahren konnte sich niemand erklären, wie ihnen dieses Kunststück gelang. Doch zu dieser Zeit fanden Forscher heraus, dass sich die Libellen Wind- und Wettersysteme zunutze machen, um die Wanderung über das Arabische Meer bis nach Indien zu bewerkstelligen.
Libellen gehören zu den ersten geflügelten Insekten, die sich entwickelten. Erste Funde libellenartiger Insekten sind etwa 350 Millionen Jahre alt. Fossilien aus dieser Epoche weisen nach, dass einige Exemplare eine Flügelspannweite von bis zu 60 Zentimetern hatten. Heute gibt es mehr als 3.000 Libellenarten. Die Tiere können abrupte Richtungswechsel vollziehen und in der Luft stehen bleiben, einige Arten können sogar rückwärts fliegen, andere paaren sich während des Flugs. Flugunfähige Libellen verhungern, da die Tiere nur Beute fressen, die sie im Flug gefangen haben – gleichwohl sie ihre Opfer mit den Beinen ergreifen.