Gribojedow-Kanal und Auferstehungskirche in Sankt Petersburg, Russland
© Tomas Sereda/Getty Image
Weiße Nächte
Im Russischen gibt es kein Wort für Blau, sondern es wird zwischen Hellblau und Dunkelblau unterschieden. Bei einer Reise nach Sankt Petersburg im Mittsommer kommt einem diese Trennung sehr gelegen. Die Hafenmetropole an der Ostsee liegt nur rund 800 Kilometer vom Polarkreis entfernt, sodass die von Fotografen verehrte „Blaue Stunde“ dort im Hochsommer gewissermaßen die ganze Nacht dauert, weil die Sonne während dieser Zeit nur knapp unter den Horizont sinkt.
Das Naturphänomen der „Weißen Nächte“ tritt von Mitte Juni bis Anfang Juli in Sankt Petersburg auf, und diese besonderen Nächte sind einfach zu schön, um sie zu verschlafen. Dieser spezielle Blick schweift über das dunkelblaue („sinij“) Wasser des Gribojedow-Kanals bis zur Auferstehungskirche. Eingerahmt von einem hellblauen („goluboi“) Nachthimmel wirkt die Außenansicht der Kirche fast genauso schillernd wie die farbenfrohen Mosaike, die die Wände im Innern verzieren.
Der Gribojedow-Kanal ist einer von drei Hauptkanälen, die das Zentrum Sankt Petersburgs durchziehen. Dort befinden sich zahlreiche Museen, Theater, Kirchen, historische Prachtbauten und Parks. Der etwa fünf Kilometer lange Kanal wurde 1739 gebaut und ist Teil des komplexen Systems von künstlich hergestellten Wasserstraßen in Sankt Petersburg. Dem weit verzweigten Netz von Kanälen verdankt die zweitgrößte russische Stadt einen ihrer Spitznamen: „Venedig des Nordens“.
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