Luftaufnahme des Everglades-Nationalparks
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Wolken über dem „Fluss aus Gras“
In den Everglades, dem ausgedehnten Marschland im Süden des US-Bundesstaats Florida, beginnt die Regenzeit, die für gewöhnlich von Mai bis November dauert. In dieser Zeitspanne sind nachmittägliche Gewitter an der Tagesordnung, die ausgiebige Regenfälle mit sich bringen, die schlagartig wieder aufhören.
Die Everglades, das größte subtropische Wildnisgebiet in den USA, ist im Grunde genommen ein langsam fließender Fluss mit einer Breite von etwa 97 Kilometern und einer Länge von rund 160 Kilometern. Das Wasser fließt in der Regenzeit vom Lake Okeechobee südwärts über eine Kalksteinplatte bis zur Südspitze der Florida-Halbinsel. Die Everglades bilden ein komplexes und einzigartiges Ökosystem, es gibt keine vergleichbare Region auf der Erde.
Der „River of Grass“ (deutsch: „Grasfluss“), so der Spitzname der Everglades, besteht aus Marschland, Zypressen-Sumpf und Mangrovenwäldern. Um das empfindliche Ökosystem zu schützen, wurde im Jahr 1934 der Everglades-Nationalpark eingerichtet, dessen Fläche etwa 20 Prozent der Everglades umfasst. Während der Regenzeit erschweren die steigenden Wasserpegel zwar eine Beobachtung der Wildtiere, doch für das Leben der Vögel, Krokodile, Manatis und weiterer Tiere, die den „Grasfluss“ bevölkern, ist dieser Zeitraum von großer Bedeutung.