Blick auf die Moldaubrücken in Prag, Tschechische Republik. Zum 30. Jahrestag der „Samtenen Revolution“
© Markus Lange/Offse
Erinnerung an die „Samtene Revolution“. Erinnerung an die „Samtene Revolution“
Anlässlich des 30. Jahrestages des Beginns der „Samtenen Revolution“ in der damaligen Tschechoslowakei sind wir zu Besuch in Prag. Am 17. November 1989 fand dort eine Studentendemonstration mit 15.000 Teilnehmern statt. Gegen Abend begannen die Sicherheitskräfte damit, die Kundgebung zu zerschlagen und die Studenten anzugreifen, es kam zu etwa 600 Verletzten.
In den folgenden Tagen riefen die Studenten zu einem unbefristeten Studentenstreik auf, dem sich Schauspieler und Angestellte der Prager Bühnen anschlossen. Das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte am 17. November mobilisierte weite Teile der Bevölkerung, und die Demonstrationen weiteten sich in der Folge auf das ganze Land aus. Forderungen nach einem Generalstreik wurden lauter.
Dieser fand dann am 27. November statt unter der Beteiligung von 75 Prozent der Bevölkerung. Innerhalb weniger Wochen sorgten Demonstranten und Dissidenten für das gewaltfreie Ende der kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei. Am 10. Dezember 1989 wurde erstmals seit 1948 eine mehrheitlich nichtkommunistische Regierung des nationalen Einverständnisses ernannt.