Ostseeküste, Estland
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Das Meer, das wie ein See wirkt. Ostseeküste, Estland
Die Ostsee im Nordosten Europas ist ein besonderes Gewässer, das die Eigenschaften von Meeren, Seen und Flussmündungen aufweist. Streng genommen handelt es sich um ein Meer, das durch drei Meerengen in Dänemark mit dem Atlantischen Ozean verbunden ist: den Öresund, den Großen Belt und den Kleinen Belt. Technisch gesehen ist die Ostsee ein Brackwassermeer, das heißt, sie hat einen geringeren Salzgehalt als andere Meere. Die Ostsee ist ein Binnenmeer, an das viele Länder grenzen, darunter Russland, Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland, Polen, Litauen, Lettland und Estland. Auf dem heutigen Bild ist ein estnischer Küstenabschnitt zu sehen.
Ähnlich einem großen See ist die Ostsee relativ flach mit einer durchschnittlichen Tiefe von 45 Metern. Ihr Salzgehalt ist so niedrig, dass man sie fast als Süßwassermeer bezeichnen könnte. Das liegt daran, dass Hunderte von Flüssen in die Ostsee münden und mehr Süßwasser in Form von Regen und Schnee auf das Meer niedergeht als verdunstet. Seefahrer bevorzugen das Baltische Meer, so die internationale Bezeichnung der Ostsee, weil sie kaum mit Strömungen und Gezeiten zu kämpfen haben, und selbst bei auffrischenden Winden bleibt die See relativ ruhig. Leicht zu befahren, Tor zu so vielen Ländern – die Ostsee ist seit Jahrhunderten ein wesentlicher Bestandteil von Handel und Gewerbe und unvermeidlichen Konflikten in dieser Region. Sie ist unter vielen Namen bekannt, was beweist, dass die Ostsee ein bedeutender Wirtschaftsraum ist.