Antike Felsengräber in der Nähe von Dalyan, Türkei
© Reinhard Schmid/Huber/eStock Phot
Eine von der Zeit fast vergessene antike Stadt. Kaunos
Zwischen den Überresten der antiken Hafenstadt Kaunos im heutigen Anatolien finden sich oberhalb des Flusses Dalyan Çayı diese in die Felswände gemeißelten Bauwerke. Die in der Nähe der türkischen Stadt Dalyan gelegenen Bauten erwecken den Eindruck, als handele es sich um kunstvoll verzierte Felsenbehausungen. Tatsächlich sind es jedoch die verwitterten Fassaden von Felsengräbern, die für die Führungsschicht einer längst untergegangenen Gesellschaft errichtet wurden.
Die Geschichte der menschlichen Besiedlung in der Region reicht fast 3.000 Jahre zurück, und Kaunos stand im Laufe der Jahrhunderte unter der Herrschaft verschiedener Reiche. Perser, Griechen, erneut Perser, Makedonen, Römer, Lyker, nochmals Römer und schließlich Türken hatten hier das Sagen, um an dieser Stelle nur die Höhepunkte der bewegten Geschichte dieser Gegend aufzuzählen.
Doch letztlich war es der Sand der Zeit, der die Stadt endgültig eroberte: Ablagerungen aus Schlick ließen den Hafen allmählich versanden, sodass er irgendwann nicht mehr benutzt werden konnte. Nach einem schleichenden Niedergang blieb der genaue Standort von Kaunos lange unbekannt, und die Felsengräber, Denkmäler und das 5.000 Sitzplätze fassende Amphitheater wurden nur noch in alten Geschichten erwähnt. Doch im Jahr 1842 gelang einem britischen Archäologen die Wiederentdeckung der vergessenen Stadt.