Blick vom Dinorwic-Steinbruch auf den Berg Snowdon und den Llanberis-Pass, Snowdonia-Nationalpark, Wales, Großbritannien
© Alan Novelli/Alamy Stock Phot
Eine in Stein gemeißelte Landschaft
Auf dieser dramatischen Aufnahme sind gleich zwei walisische Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Im Hintergrund ist der Berg Snowdon zu erkennen, der mit 1.085 Metern höchste Berg dieses britischen Landesteils. Die zerklüfteten Felswände im Bildvordergrund sind Zeugen einer Industrie, die seit Jahrhunderten die dortige Landschaft umgestaltet hat. Hier befand sich der Dinorwic-Steinbruch, der einst zweitgrößte Schiefer-Steinbruch der Welt, der nur noch vom nahegelegenen Penrhyn-Steinbruch übertroffen wurde.
Schiefer wurde hier schon zu Zeiten des Römischen Reiches abgebaut, doch erst im Verlauf der Industriellen Revolution nahm die Produktion richtig Fahrt auf, als die Schieferindustrie unter ihrem Beinamen „Dachdecker der Welt“ bekannt wurde. Auf dem Höhepunkt im späten 19. Jahrhundert waren Tausende Arbeiter in diesem Steinbruch beschäftigt, und die gesamte walisische Schieferindustrie baute 485.000 Tonnen Schiefer pro Jahr ab.
Der Schieferabbau formte ganze Bereiche der Landschaft und in seinem Umfeld entstanden zahlreiche Gemeinden. Doch im Jahr 1969 wurde der Betrieb im Dinorwic-Steinbruch eingestellt. Die schrumpfende Nachfrage nach Schiefer sowie billigere Importware machten eine weitere Produktion unrentabel. Heute ist in den ehemaligen Werkstattgebäuden des aufgegebenen Dinorwic-Steinbruchs das Nationale Schiefermuseum untergebracht.