Kuckucksei im Nest eines Teichrohrsängers, Deutschland
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Wer hat sich hier eingeschmuggelt?
Mit dem Beginn des Frühlings ist auch die Brutzeit für zahlreiche Singvogelarten angebrochen. In diesem Nest eines Teichrohrsängerpaares hat sich neben den drei eigenen Eiern allerdings auch ein viertes, etwas größeres Exemplar eingefunden. Es stammt von einem Kuckuck, der selbst keine Brutpflege betreibt, sondern seine Eier im Gelege kleinerer Singvögel hinterlegt und diesen das Ausbrüten und die Aufzucht der Jungvögel überlässt.
Das Kuckucksjunge schlüpft für gewöhnlich vor dem Nachwuchs der Wirtseltern und entfernt Eier und Küken aus dem Nest. Es wächst fortan allein heran und wird vom Wirtsvogelpaar ernährt und versorgt, bis es nach etwa 20 Tagen flügge wird. Nach dem Verlassen des Nestes wird der junge Kuckuck noch einige Wochen lang weitergefüttert. Ausgewachsene Exemplare erreichen eine Körpergröße von bis zu 34 Zentimetern, damit wird der Kuckuck in etwa so groß wie ein Turmfalke.
Im Volksglauben hat der Vogel unterschiedliche Bedeutungen. Für die einen ist er wegen seines charakteristischen Rufes ein Glücks- und Frühlingsbote, andere sehen in ihm eher einen Unglückskünder. Alles in allem gilt er als beliebter Vogel, und schon in „Brehms Tierleben“ findet sich die Bitte an jeden Menschen, „uns den Herold des Frühlings zu lassen, ihn zu schützen und zu pflegen“. 2008 wurde der Kuckuck vom Naturschutzbund Deutschland zum Vogel des Jahres gewählt.