Aït Benhaddou am Fuße des Hohen Atlas, Marokko
© Alex Cimbal/Shutterstoc
Vor den Toren des „Ksar“
Am Fuße des Hohen Atlas in Marokko liegt Aït Benhaddou – scheinbar losgelöst von Zeit und Raum. Der historische aus Lehmziegeln und Stampflehm bestehende „Ksar“ (Deutsch „befestigte Stadt“) wurde vor rund 1.000 Jahren errichtet und diente jahrhundertelang als Versorgungsstation für Händler, die auf der alten Karawanenstraße zwischen Timbuktu und Marrakesch unterwegs waren.
Als herausragendes Beispiel der marokkanischen Lehmziegel-Architektur wurde Aït Benhaddou im Jahr 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. In der Stadt gibt es heute nicht mehr annähernd so viele Menschen, wie dort in der Vergangenheit lebten. Es existieren lediglich ein paar kleine Märkte und einige Familien, die sich um die Bewirtung der Besucher kümmern, die zur Besichtigung des historischen Ortskerns anreisen.
Als Symbol für Marokkos fortdauernde Geschichte wäre Aït Benhaddou ein geeigneter Ort, um der Ereignisse vom 11. Januar 1944 zu gedenken. An diesem Tag veröffentlichten marokkanische Nationalisten eine Proklamation, in der sie die Unabhängigkeit ihres Landes forderten. Eine wegweisende Aktion, die als Funke der Bewegung diente, die das Ende des Kolonialismus in Marokko im Jahr 1956 herbeiführen sollte.