Die Kreidefelsen von Dover, England
© LisaValder/Getty Image
Von Ballons und verlorenen Pumphosen
Wir alle kennen Situationen, in denen Improvisation gefragt ist. Aber ohne Hose fliegen zu müssen, das passiert eher selten. Doch genau in diese Notlage gerieten Jean-Pierre Blanchard und John Jeffries, die am 7. Januar 1785 über den Kreidefelsen von Dover Geschichte schrieben. An dem Tag überquerten die beiden Luftfahrtpioniere als Erste den Ärmelkanal von Dover nach Calais bei einer Fahrt mit einem Gasballon. Als der Ballon wegen Überladung an Höhe verlor, sahen sich die Ballonfahrer gezwungen, allen Ballast abzuwerfen – einschließlich ihrer Pumphosen –, um nicht abzustürzen. Als sie schließlich das französische Festland in Unterhosen erreichten, wurden die frierenden Piloten mit wärmenden Willkommensgrüßen empfangen.
Die weißen Kreidefelsen von Dover sind als symbolisches Wahrzeichen Großbritanniens weltbekannt. An der Stelle, an der Blanchard und Jeffries ihre Überquerung starteten, ragen die Klippen bis zu 106 Meter über den Kanal. Die weißen Kalkfelsen sind mit schwarzem Feuerstein durchsetzt und gleichen geologisch den kleineren Klippen auf französischer Seite – ein Beweis für die Landbrücke, die hier einst existierte, lange, bevor wir Menschen das Bedürfnis hatten, zu fliegen. Mittlerweile ist selbst ein Flug über die Wellen aus der Mode gekommen, da man seit 1994 mit Hochgeschwindigkeitszügen unter dem Kanal durch den Eurotunnel brausen kann. Der Eingang liegt gleich unten an der Küste.
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