Schloss Nordkirchen, Münsterland, Nordrhein-Westfalen
© Hans Blossey/Alamy Stock Phot
Das „Westfälische Versailles“
Mussten Sie auch ein zweites Mal hinschauen, um sicherzugehen, dass es sich hier nicht um das Schloss Versailles handelt? Nicht umsonst trägt das Schloss Neukirchen den Beinamen „Westfälisches Versailles“, denn aufgrund seiner Ausmaße und seiner architektonischen Gestaltung weist es eine hohe Ähnlichkeit mit dem französischen Vorbild auf. Es lassen sich bei dem barocken Ensemble aus Schloss und Schlossgarten allerdings auch Anklänge an den Klassizismus niederländischer Wasserschlösser finden.
Das denkmalgeschützte Schloss liegt etwa 25 Kilometer von Münster entfernt und ist das größte und bedeutendste unter den westfälischen Wasserschlössern. Ursprünglich stand an dieser Stelle eine Wasserburg, die im 16. Jahrhundert zu einem befestigten Wasserschloss ausgebaut wurde. Im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts ließ der Fürstbischof von Münster das Schloss zu einer repräsentativen Residenz ausbauen.
Seit 1958 befinden sich das Schloss sowie Teile des Schlossparks in Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen. In den Schlossgebäuden ist die Fachhochschule für Finanzen untergebracht. Die historischen Räume werden für kulturelle Veranstaltungen und Konzerte genutzt, während in der Schlosskapelle regelmäßig Hochzeiten stattfinden. Einige Bereiche des Schlosses sind für Besucher freigegeben und können im Rahmen von Führungen ganzjährig besichtigt werden.