Reichenbachfall, Berner Oberland, Kanton Bern, Schweiz
© Chris Milne/Alam
Szene eines fiktiven Kriminalfalls. Sherlock Holmes‘ tiefer Fall
Dieser 300 Meter hohe Wasserfall ist an sich bereits beeindruckend, darüber hinaus ist es der Ort, an dem sich einer der nachhaltigsten Showdowns zwischen Gut und Böse in der Kriminalliteratur vollzog. Die in der Nähe des schweizerischen Meiringen gelegenen Reichenbachfälle dienten als Kulisse für „Das letzte Problem“, einer 1893 erschienen Sherlock-Holmes-Kurzgeschichte. Am Ende der Erzählung kommt es dort zu einem Kampf zwischen dem Meisterdetektiv und seinem Widersacher Professor Moriarty, in dessen Verlauf die beiden schließlich gemeinsam in die Tiefe stürzen.
Zwar findet die Handlung in „Das letzte Problem“ am 4. Mai statt, doch es ist der 22. Mai, an dem der Sherlock-Holmes-Tag gefeiert wird. Es ist das Geburtsdatum des britischen Schriftstellers Arthur Conan Doyle, der die Figur des Londoner Detektivs schuf. Sein erster Roman über Sherlock Holmes erschien im Jahr 1887 unter dem Titel „Eine Studie in Scharlachrot“. In „Das letzte Problem“ wollte Conan Doyle seinen Protagonisten sterben lassen, um sich literarisch weiterentwickeln zu können.
Doch der wachsende Druck seitens einer trauernden und schmerzgeplagten Leserschaft veranlasste den Autor dazu, Sherlock Holmes – nicht aber Moriarty – in der 1903 erschienenen Kurzgeschichte „Das leere Haus“ wieder auferstehen zu lassen. Im Verlauf von vier Jahrzehnten veröffentlichte Conan Doyle vier Sherlock-Holmes-Romane und über 50 Kurzgeschichten. Seine Werke inspirierten zahllose weitere Bücher, Theaterstücke, Radiosendungen, Filme, TV-Serien, Comics und Videospiele um den scharfsinnigen Detektiv, der stets ein Gespür für die richtige Fährte hat.