Kleine Rakan-Statuen entlang des Pfades zum Tempel Daisho-in, Miyajima, Japan
© Malcolm Fairman/Alamy Stock Phot
Wer trägt hier solch niedliche Hüte?
Die Steinfiguren, die entlang der steinigen Treppe auf unserem heutigen Homepage-Bild zu sehen sind, gehören zu den insgesamt 500 buddhistischen Rakan-Statuen auf der kleinen japanischen Insel Miyajima. Die bunten Strickmützen, die sie tragen, sind Spenden, die die Besucher der Insel hinterlassen haben. Eine Tradition, die auch in anderen Teilen Japans gepflegt wird.
Die Vergabe dieser Geschenke ist vermutlich auf eine Kindergeschichte zurückzuführen. Darin wird ein alter Hutmacher erwähnt, der es an einem Wintertag nicht zum Markt schaffte. Stattdessen platzierte er seine Hüte auf den Häuptern von Rakan-Statuen, um deren entblößten Köpfe warmzuhalten. Die Steinfiguren würdigten diese noble Gabe, indem sie dem Hutmacher und seiner Gattin Geschenke zukommen ließen, sodass diese das Neujahrsfest angemessen feiern konnten.
Die Statuen auf diesem Foto sind Einzelstücke, die zwischen den 1780er und 1820er Jahren angefertigt wurden. Keine gleicht der anderen. Sie stehen am Fuß des Berges Misen, entlang des Pfades zum Tempel Daisho-in. Dieser Tempel ist nur einer von zahlreichen Sakralbauten und Schreinen auf der Insel Miyajima, deren Name ins Deutsche übersetzt „Schrein-Insel“ bedeutet. Die etwa 30 Quadratkilometer große Insel liegt rund zwanzig Kilometer südwestlich von Hiroshima, unmittelbar vor der Küste von Honshū, der größten Insel Japans.