Puma im Nationalpark Torres del Paine, Patagonien, Chile
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Leichtfüßig und unauffällig. Puma in Patagonien
Die Chancen stehen gut, dass dieser sehr konzentrierte Puma seine Augen auf ein Guanako gerichtet hat, einen Verwandten des Lamas, das ganz oben auf dem täglichen Speiseplan der Raubkatze steht. In diesem Fall wird das Abendessen im Nationalpark Torres del Paine in der chilenischen Region Patagonien serviert. Das weitläufige Schutzgebiet gilt als einer der geeignetsten Orte der Welt, um wilde Pumas zu beobachten und zu fotografieren.
Während viele Touristen die wärmeren Jahreszeiten in Patagonien bevorzugen, zieht es Puma-Enthusiasten von Mai bis August nach Torres del Paine. Auf der Südhalbkugel sind dies die kältesten Monate und unter den Einheimischen ist diese Zeit als so genannte „geheime Saison“ bekannt, in der geschulte Führer Besucher auf Wanderungen oder Touren mit Geländewagen auf die Suche nach den Pumas mitnehmen. Die Wildkatzen stehen seit einigen Jahren offiziell unter Schutz, was ihre Population stärkt. Außerdem gibt es in der patagonischen Steppe viele Guanakos, was ebenfalls hilfreich ist.
Der Puma, bekannt auch unter den Namen Silberlöwe, Berglöwe oder Kuguar, ist nach Löwe, Tiger und Jaguar die viertgrößte Katze der Welt. Pumas brüllen nicht wie ihre großen Vettern; stattdessen schnurren sie wie Hauskatzen. Das könnte erklären, warum die Menschen in Patagonien Pumas einfach „Gatos“ (spanisch für „Katzen“) nennen. Mit ihrem charakteristischen schlanken Körperbau und ihrer beeindruckenden Tarnfärbung können diese schlauen Jäger in ihrer abgelegenen patagonischen Heimat bis zu zehn Jahre alt werden.