Küstenwache-Häuschen und Seven Sisters nahe Eastbourne, East Sussex, England
© Paul Daniels/Alamy Stock Phot
Eine bröckelnde Küste. Seven Sisters, East Sussex
Diesen atemberaubenden Blick auf die „Seven Sisters“, die Kliffküste zwischen Eastbourne und Seaford am Ärmelkanal, wird es nicht ewig geben. Während an anderen Abschnitten der südöstlichen Küste Englands Küstenschutzmaßnahmen ergriffen wurden, wird dieser Bereich um geschätzte 30 bis 40 Zentimeter pro Jahr abgetragen. Diese steilen Klippen entstehen, wenn große Kreidebrocken abfallen und senkrecht abfallende Felswände hinterlassen. Das Meer spielt dabei eine bedeutende Rolle, aber auch das Regenwasser, das in die Kalkschichten einsickert, und die Felsen zum Bersten bringt, sobald es zu frieren beginnt. Durch die beständige Erosion behalten die Klippenwände ihre hellweiße Färbung. In Kombination mit der unberührten Küstenlinie bilden die „Seven Sisters“ eine beliebte Kulisse für Spielfilme wie „Abbitte“, „Harry Potter“ oder „Robin Hood – König der Diebe“.
Die malerischen Häuschen im Vordergrund stehen bedenklich nah an der Abbruchkante. Sie wurden kurz nach der Gründung der nationalen Küstenwache im Jahr 1822 errichtet, als diese Gegend ein berüchtigter Schmuggler-Brennpunkt war. Seit 200 Jahren halten sie nun schon über der Bucht Ausschau nach Schmugglern, Schiffen in Seenot und feindlichen Angreifern. Doch seit ihrem Bau hat sich der Abstand der Kliffwand zu den Häusern um etwa 30 Meter verringert. Obwohl kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine Küstenbefestigung angelegt wurde und seither weitere Ergänzungen erfolgten, wird der Boden, auf dem die Häuser stehen, stetig weiter abgetragen. Die Besitzer führen ihre Bemühungen um weitere Schutzmaßnahmen fort, um ihre Behausungen und die wunderschöne Aussicht zu erhalten.