Porto Flavia, Sardinien, Italien
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Ein Klippenhafen auf Sardinien
Die Bergbauindustrie auf Sardinien erlebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Boom, als sich die europäischen Nationen von den Folgen des Ersten Weltkriegs erholen mussten. Aber Sardinien stand vor unzähligen logistischen Problemen beim Export von Zink, Blei und anderen Mineralien, die sehr gefragt waren. Die Bergleute auf der italienischen Insel setzten moderne Techniken ein, um immer mehr Erz zu fördern, aber erst im Jahr 1924, als der Ingenieur Cesare Vecelli den Bergbauknotenpunkt entlang der Klippen in Porto Flavia entwarf und errichtete, war die Insel in der Lage, die Produkte selbst abzubauen.
Bevor Vecellis architektonisches Wunderwerk in Porto Flavia den Betrieb aufnahm, wurde das Erz oft von Hand in Weidenkörben transportiert und von Arbeitern auf die wartenden Schiffe verladen – ein langsamer, teurer und oft gefährlicher Prozess. Vecellis Innovation ermöglichte es den Bergleuten jedoch, das Erz direkt auf die im Hafen wartenden Schiffe abzuladen, was Zeit sparte und die Kosten um bis zu 70 Prozent senkte.
Porto Flavia, das Vecelli nach seiner Tochter benannte, war nicht nur eine Investition in die Produktivität. Der Ingenieur fügte gestalterische Details wie einen Betonturm, ein bogenförmiges Tor und Fenster hinzu, die dem Hafen eine gewisse Eleganz verleihen, die man normalerweise nicht mit einem Bergbauzentrum in Verbindung bringt. Heute ist Porto Flavia eine von der UNESCO geschützte Touristenattraktion.