Castel del Monte, Apulien, Italien
© Toni Spagone/Alam
Ein achteckiger architektonischer Schatz
Das Castel del Monte in Apulien im Südosten Italiens wurde in den 1240er Jahren unter Staufenkaiser Friedrich II. erbaut. Das Schloss hat einen ungewöhnlichen, achteckigen Grundriss. Acht Steinmauern erstrecken sich zwischen acht achteckigen Türmen und umschließen einen achteckigen Innenhof. Zudem hat jedes der zwei Stockwerke acht trapezförmige Räume. Das Bauwerk ist seit 1996 als UNESCO-Welterbe anerkannt und stellt symbolisch eine harmonische Zusammenführung von romanischer, arabischer und mittelalterlicher Architektur dar – und für einige steht die achteckige Gleichmäßigkeit in der Gestaltung des Gebäudes für eine Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Der eigentliche Zweck dieser eigenwilligen Bauweise ist bis heute unklar geblieben. Durch das Fehlen einer Zugbrücke, eines Wassergrabens oder einer Ringmauer zum Schutz des Schlosses ist zumindest klar, dass es sich nicht um eine Verteidigungsanlage handelte. Es wurde auch nicht als Jagdschloss konzipiert, denn es sind keine Stallungen vorhanden. Im Lauf der Jahrhunderte diente es als Gefängnis und als Zufluchtsort in Zeiten der Pest. Aber was auch immer die Intention des Kaisers für die Errichtung des Castel del Monte gewesen sein mag, er hinterließ der Nachwelt ein faszinierendes Bauwerk, das die Besuchermassen bis heute in seinen Bann zieht.