Die Festung Nossa Senhora da Graça in der Nähe von Elvas, Portugal
© Luis Pina Photography/Shutterstoc
Von der Ruine zum Weltkulturerbe
Die Festung Nossa Senhora da Graça thront auf einer strategischen Höhe, weit über den heißen, trockenen Ebenen des östlichen Portugals. Das Bauwerk genießt in der Festungsbaukunst des 18. Jahrhunderts den Ruf eines Meisterstücks. Die dicken Mauern, die die Festungsanlage umgeben, wurden sternförmig angelegt. Die pentagonal angelegten Bastionen ragen jeweils aus den Ecken des Festungswalls heraus. Unser Blick richtet sich heute auf eine der fünf Bastionen, die in der Bildmitte zu sehen ist.
Die nur einen Steinwurf von der Grenze zu Spanien gelegene Festung wurde zur Verteidigung der Garnisonsstadt Elvas errichtet. Sie liegt in einer Region, die vom Krieg geprägt wurde. Die Spanier belagerten diesen Landstrich während des portugiesischen Restaurationskriegs (1640 bis 1668), aber nach dem Bau der Festungsanlage ein Jahrhundert später wurde die Stadt niemals wieder besiegt. Dank seiner 144 Kanonen überstand das Fort den Angriff einer erneuten Welle spanischer Streitkräfte im Orangen-Krieg von 1801. Zehn Jahre später wehrte es während der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel die Angriffe einer einfallenden französischen Armee ab.
Eine Zeit lang diente das Bauwerk als Gefängnis für politische Gefangene, bis es 1974 aufgegeben wurde und allmählich zu einer Ruine verfiel. Ihr großes Comeback feierte die Festung im Jahr 2012, nachdem die UNESCO die historische Altstadt von Elvas – einschließlich des Forts Nossa Senhora da Graça, einiger weiterer nahegelegener Festungen sowie des Amoreira-Aquädukts aus dem 16. Jahrhundert – zur Weltkulturerbestätte ernannte. Im Zuge dieser Ernennung wurde die Festung aufwendig restauriert.