Die Erde von der Internationalen Raumstation aus fotografiert von Astronaut Jeff Williams
© Jeff Williams/NAS
In der Umlaufbahn
Heute vor 60 Jahren, gegen 9 Uhr morgens Moskauer Zeit, war Juri Gagarin der erste Mensch, der einen Blick auf die Erde aus dem Weltraum warf (wie hier von der ISS aus aufgenommen von Astronaut Jeff Williams). Mit dem berühmten Ausspruch „Poyekhali!“ („Auf geht's!“) startete Gagarin in seinem Vostok 3KA-Raumschiff in eine niedrige Erdumlaufbahn und schrieb mit einer kompletten Umrundung des Planeten in weniger als zwei Stunden Geschichte. Als er im ländlichen Russland landete, wurde er sofort zu einer weltweiten Berühmtheit – allerdings erst, nachdem er die verblüfften Einheimischen davon überzeugt hatte, dass er ein Kamerad und kein Außerirdischer war.
Mit der Freude kam allerdings auch die Enttäuschung: Gagarins Flug zerstörte die Hoffnungen der NASA, einen Amerikaner zum ersten Menschen im All zu machen. Doch der Erfolg der Russen brachte das Weltraumrennen in Schwung und bereitete die Bühne für eine Reihe von US-Raumflügen und schließlich die erste Reise zum Mond. Heute, da der Wettbewerb in der Raumfahrt weniger erbittert ist, wird „Juris Nacht“ von Astronomie-Liebhabern aller Nationalitäten gefeiert, um zu zeigen, wie die Erforschung des Weltraums die Welt vereinen kann. Heute ist es sogar ein doppelter Feiertag: Die erste US-Space-Shuttle-Mission startete zufällig in Juris Nacht im Jahr 1981.