Square-Tower-Ruinen im Hovenweep National Monument, Utah, USA
© Brad McGinley Photography/Getty Image
Ein zeitloser Blick in den Nachthimmel
Zwischen den Tafelbergen, Canyons und prähistorischen Bauten im Hovenweep National Monument entfaltet sich die Schönheit der Milchstraße auf besonders beeindruckende Weise. Das auf der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Utah und Colorado gelegene Schutzgebiet wurde im Jahr 1923 eingerichtet und liegt abseits jeglicher Siedlungen. Es gibt dort daher kaum künstliche Lichtquellen, die den Blick auf den Sternenhimmel beeinflussen könnten. Die Ansicht des Nachthimmels unterscheidet sich ein wenig von der, die die hier einst lebenden Pueblo-Indianer hatten.
Von ihnen stammen auch die Ruinen, die im Vordergrund des Bildes zu sehen sind. Die Pueblo-Indianer gehörten einer Ackerbau betreibenden Kultur an, die vor rund 1.100 Jahren in dieser Gegend sesshaft wurde. Im späten 12. Jahrhundert betrug ihre Zahl etwa 2.500, und sie hatten diese und weitere Türme an insgesamt sechs Orten errichtet. Unter Archäologen gibt es verschiedene Theorien, die den Zweck dieser Bauten zu erklären versuchen. Einige könnten als Verteidigungsanlagen, Lager- oder Wohnräume genutzt worden sein, doch der hier abgebildete Turm dürfte Untersuchungen zufolge als eine Art Sternwarte gedient haben.
Aus diesem Grund besuchen wir das Hovenweep National Monument während der International Dark Sky Week, die noch bis zum Ende dieses Wochenendes dauert. Die Organisatoren dieser Veranstaltung, die jedes Jahr in der Neumondwoche im April abgehalten wird, ermuntern die Öffentlichkeit, die Schönheit des nächtlichen Sternenhimmels ohne Lichtverschmutzung zu beobachten. Das dürfte an diesem Ort leichtfallen, denn im Jahr 2014 erklärte die International Dark Sky Association das Schutzgebiet zum Dark Sky Park (deutsch: Lichtschutzgebiet), in dem die nächtliche Dunkelheit als Schutzgut betrachtet und die Lichtverschmutzung so gering wie möglich gehalten wird.