Rio Tinto, Provinz Huelva, Andalusien, Spanien
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Einer der eigenartigsten Flüsse der Welt
Wenn Ihnen der Anblick surrealer Landschaften gefällt, dürfte dieser eigenartige und zugleich wunderschöne Fluss in Andalusien im Südwesten Spaniens ganz nach Ihrem Geschmack sein. Der Rio Tinto (deutsch „Roter Fluss“) verdankt seinen Namen der rötlichen Färbung seines Wassers, das hohe Konzentrationen von Eisen und Kupfer enthält. Dieser ungewöhnliche Chemie-Cocktail entstand durch die Verwitterung sulfidischer Schwermetallminerale der in dieser Gegend vorkommenden Erzlagerstätten. Die Geschichte der Rohstoffgewinnung reicht mehr als 5.000 Jahre zurück. Bereits die Tartessier und die Römer bauten hier Kupfer, Silber, Gold und das Mineral Pryrit ab, das auch unter der Bezeichnung „Katzengold“ bekannt ist.
Wegen des hohen Säuregehalts zeigen sich der Fluss und die Umgebung nicht nur besonders farbenfroh, sondern auch gänzlich anders als jede andere Flusslandschaft in Spanien. Im direkten Uferbereich existiert nur eine spärliche Vegetation und im Fluss selbst gibt es lediglich überschaubare Lebensformen. Allein säureliebende Mikroorganismen wie bestimmte Bakterien, Algen und Pilze sind in dem stark sauren Wasser lebensfähig. Die Eigentümlichkeit des Rio Tinto hat sogar die Aufmerksamkeit von NASA-Wissenschaftlern geweckt. Sie untersuchten Bakterienstämme, die sich an die extremen Lebensbedingungen des Flusses angepasst haben, denn auf der Oberfläche des Mars herrschen ähnliche Voraussetzungen.