Vom Dschungel umgebene Ruinen der alten Maya-Stadt Calakmul, Campeche, Mexiko
© Alfredo Matus/Shutterstoc
Stumme Zeugen einstiger Maya-Herrschaft
Tief im Dschungel des südlichen Mexikos liegen die Ruinen einer Stadt, die über Jahrhunderte hinweg existierte, bevor sie vor rund 1.000 Jahren aufgegeben wurde. Calakmul war eine von zwei rivalisierenden Großmächten – neben Tikal – der klassischen Maya-Hochkultur. In ihrer Blütezeit vor etwa 1.200 Jahren hatte die Stadt rund 50.000 Einwohner, wobei die Bevölkerung des gesamten Maya-Volkes mehr als 1,5 Millionen zählte.
Archäologen haben dort mehr als 6.750 Gebäude freigelegt. Das größte unter ihnen ist eine Tempelpyramide, die von den Forschern als „Struktur 2“ bezeichnet wird. Sie ist eines der größten und besterhaltenen Bauwerke dieser einst hoch entwickelten Kultur. Die Ruinen der Stadt erstrecken sich auf einer Fläche von rund 30 Quadratkilometern, und unter der Herrschaft Calakmuls standen einst auch zahlreiche andere Städte, die bis zu 150 Kilometer entfernt waren.
Umso verblüffender erscheint es, dass die Stadt aus den Geschichtsbüchern verschwand, bis sie ein US-amerikanischer Biologe während eines Erkundungsflugs über dem Dschungel im Dezember 1931 wiederentdeckte. Im Verlauf der darauffolgenden Jahre wurden einige Expeditionen entsandt, um weitere Untersuchungen anzustellen, doch die Ruinen blieben bis in die 1980er-Jahre hinein weitgehend unerforscht. Heute gilt Calakmul als eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten im südlichen Mexiko.