Río Santa Cruz, Patagonien, Argentinien
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Schlängelnd durch Patagonien
In der argentinischen Region Patagonien schlängelt sich der mächtige Río Santa Cruz von den Anden hinab bis in den Atlantik. Er fließt durch eines der am dünnsten besiedelten Terrains Südamerikas. Im Laufe der Jahrhunderte zog der Río Santa Cruz einige bedeutende Entdecker und Forscher in seinen Bann: Ferdinand Magellan entdeckte das Küstendelta auf seiner Expedition im Jahr 1520 und während einer Forschungsreise erkundete Charles Darwin das Ökosystem der Gegend auf einer strapaziösen Fahrt flussaufwärts. Noch heute gibt es nur wenige Siedlungen entlang des 385 Kilometer langen Flusses, der als letzter freifließender Fluss Patagoniens gilt.
Die zahlreichen u-förmigen Flussschlingen, auch Mäander genannt, sind allmählich entstanden: Wenn die Fließgeschwindigkeit auf beiden Flussufern unterschiedlich ist, lässt die einsetzende Erosion kleine Flussbiegungen entstehen, die sich im Lauf der Zeit zu größeren, umfassenden Kurven entwickeln. Doch die Aussicht auf eine deutlich raschere Veränderung schwebt bereits über dem Río Santa Cruz: Das umstrittene Projekt einer Wasserkraft-Talsperre stromabwärts ist bereits in vollem Gange, und es könnte drastische Folgen für das gesamte Ökosystem des Flusses haben.