Der Innenraum des Großen Tempels von Abu Simbel, Ägypten
© Nick Brundle Photography/Getty Image
In Abu Simbel scheint nicht immer die Sonne
… aber wenn sie scheint, sieht es spektakulär aus. Der große Tempel wurde auf Geheiß von Pharao Ramses II. errichtet, und daher wird das innere Heiligtum (auf unserem Homepage-Bild als kleine Kammer im Hintergrund zu erkennen) zwei Mal im Jahr vom Sonnenschein erleuchtet. Um den 22. Februar und 22. Oktober (den mutmaßlichen Daten der Krönung bzw. der Geburt Ramses‘ II.) illuminieren die ersten Sonnenstrahlen das Heiligtum und drei der Statuen, die sich darin befinden: eine stellt Ramses II. dar, eine weitere den Sonnengott Re-Harachte und die dritte Amun-Re, den „König der Götter“. Eine vierte Statue, die den Schöpfungsgott Ptah zeigt, steht dauerhaft im Schatten.
Der Sakralbau ist Teil eines Doppel-Tempels, der am Ufer des künstlich angelegten Nassersees liegt. Der zweite, kleinere Tempel wurde zur Erinnerung an Nefertari, die Frau des Pharaos, errichtet. Als der Nil in den 1960er Jahren durch den Bau des Assuan-Hochdamms aufgestaut wurde, musste der komplette Tempel-Komplex an einen höher gelegenen Ort verlegt werden. Obwohl unklar ist, inwieweit der Standortwechsel für eine zeitlich geringe Verschiebung des „Sonnenwunders“ im Allerheiligsten gesorgt hat, strömen die Touristen bis heute alle sechs Monate in Massen an diesen Ort, um Zeuge dieses erleuchtenden Events zu werden.