Josua-Palmlilien (Joshua Trees) im Joshua-Tree-Nationalpark, Kalifornien, USA
© Tim Fitzharris/Minden Picture
1.000 Jahre alte Wüstenbewohner. Joshua-Tree-Nationalpark, Kalifornien
Diese ungemein fotogenen und sympathischen Bäume mit ihren zotteligen, sehnigen Gliedmaßen, die sich in das fahle Licht des Wüstenhimmels recken, sind der Hauptgrund, warum die Menschen in den kalifornischen Joshua-Tree-Nationalpark kommen. Das Schutzgebiet wurde am 10. August 1936 zum National Monument erklärt, bevor es 1994 zum Nationalpark ernannt wurde. Vielleicht gibt es keinen anderen Nationalpark, der so sehr von einem einzigen Merkmal geprägt ist, sei es eine Pflanze, eine Tierart oder eine natürliche Formation. Der Joshua-Tree-Nationalpark birgt zwar noch andere Wunder, aber dieser Baum zieht eindeutig die Mehrzahl der Besucher an.
Man könnte den Park (und die gleichnamige Stadt) auch als den angesagtesten US-Nationalpark bezeichnen, was an seiner Nähe zu Los Angeles und der Instagram-tauglichen, charismatischen Flora liegt. Letzteres hat dazu beigetragen, das Schutzgebiet zum Liebling der sozialen Medien zu machen. Vanlifers (Campingnomaden), Künstler, Prominente und andere Bohemiens haben einen Boom im Tourismus ausgelöst, nicht nur im Park selbst, sondern auch in den umliegenden Städten wie Pioneertown. Der kitschige Außenposten diente als alte Hollywood-Kulisse und ist heute ein Zentrum des Nachtlebens in der Gegend. Im Pappy & Harriet's Pioneertown Palace werden kunstfertig hergestellte Cocktails zum Barbecue serviert. Außerdem gibt es Live-Musik, unter anderem von Paul McCartney, Robert Plant und Patti Smith. Und wenn Sie im Nationalpark keinen Holunderblüten-Martini finden, dann sind Palm Springs, Indio und Coachella nur eine kurze Fahrt entfernt, was man von Yellowstone und Yosemite nicht behaupten kann.
Aber für diejenigen, die nur wegen der Natur kommen – Wanderer, Kletterer, Camper und Sternengucker – ist der 3.199,6 Quadratkilometer große Park nicht weniger beeindruckend. Zwei Wüsten, die hoch gelegene Mojave und die niedrig gelegene Colorado, treffen hier aufeinander, jede mit ihrem eigenen Ökosystem. Der Josuabaum wächst nur auf der Mojave-Seite, in Höhen zwischen 400 bis 1.800 Metern. In diesem Gebiet sind die meisten Josuabäume der Erde zu finden. Die zur Gattung der Palmlilien (Yucca) gehörenden Pflanzen werden zwischen 500 und 1.000 Jahre alt und haben Wurzeln, die bis zu zehn Meter tief reichen. Die meisten glauben, dass ihr Name von den mormonischen Pionieren erfunden wurde, die ihre Äste mit den ausgestreckten Armen des biblischen Josua verglichen. Er erwies sich als einprägsamer als ihr botanischer Name: Yucca brevifolia. Und wie jeder Influencer bestätigen wird, ist der Hashtag „Josuabaum“ oder „Johsua Tree“ wesentlich einprägsamer.
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