Projektion der „Crown of Light“-Installation auf der Durham Cathedral während des Lumiere Festivals 2013 in Durham, England
© Stuart Forster/Alam
Perfekte Leinwand für einen historischen Text. Perfekte Leinwand für einen altertümlichen Text
Seit 2009 ist die nordenglische Stadt Durham Schauplatz für das alle zwei Jahre stattfindende Lumiere Durham Festival. An vier Tagen im November bieten Werke des „Son et Lumière“ – eine französische Bezeichnung für Klang- und Licht-Show – den Zuschauern völlig neue Betrachtungsweisen öffentlicher Orte und Gebäude. Internationale Künstler entwerfen großflächige Lichter-Shows, die mit Erzählungen und Soundeffekten hinterlegt sind. Die Veranstaltung ist mittlerweile das größte Lichter-Festival Großbritanniens und findet 2019 zum zehnten Mal statt. Bis zu 200.000 Besucher werden erwartet, die auf den kopfsteingepflasterten Straßen Durhams in den Genuss der illuminierten Kunstwerke kommen.
Auf Bing ist eine Illumination abgebildet, die im Jahr 2013 auf dem Festival zu sehen war. Das Werk mit dem Titel „Crown of Light“ (deutsch: „Krone des Lichts“) zeigt die „Lindisfarne Gospels“, eine illustrierte Handschrift aus dem 7. oder 8. Jahrhundert, die damals an die Fassade der Durham Cathedral projiziert wurde. Das Originalmanuskript wurde einst im Kloster Lindisfarne auf der gleichnamigen Insel vor der Küste der Grafschaft Northumberland angefertigt.
Es gilt als eines der ältesten und schönsten Beispiele europäischer Buchmalerei des Mittelalters. Im 9. Jahrhundert wurde es von Mönchen nach Durham gebracht, um es vor Beutezügen der Wikinger zu schützen. Die Handschrift wird auch als Illumination bezeichnet, da in ihr Vergoldungen, zeichnerische Illustrationen und schmückende Zierleisten verwendet wurden. Auf dem Lumiere Durham Festival bekommt der Begriff eine neue Bedeutung, in dem das illuminierte Manuskript die Kathedrale von Durham erleuchtet – zum allgemeinen Wohlgefallen der angereisten Besucherscharen.